Ein Zitat der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Link zum Bericht
Zum Nasenabstrich ins Stammlokal
Eigentlich wird in der Mainzer Kultschänke „Zur Andau“ allabendlich Bier augeschenkt. Jetzt hofft die Kneipe, als Corona-Schnelltestzentrum über die Runden zu kommen.
Bericht von: Markus Schug
Freibier gab’s gestern“ steht auf dem Schild an der Wand, das es den Wirtsleuten der Kultschänke „Zur Andau“ über Jahrzehnte hinweg erspart hat, auf entsprechende Nachschubforderungen der Stammgäste selbst antworten zu müssen. Und gerade in diesem für die Gastronomie so schwierigen Corona-Jahr wurde dem Pächterehepaar Janine und Burkhard Geibel-Emden nichts geschenkt. Mit Glück und Geschick, Flexibilität und Einfallsreichtum sind sie und ihre Mitarbeiter irgendwie durch 2020 gekommen. Anfang November haben sie das am Fuße der Gaustraße gelegene Lokal, dessen Name so viel wie Gully, Senkloch oder Kanalisation bedeutet, wegen anhaltender Beschäftigungslosigkeit im Lockdown-Modus jedoch komplett zugemacht. Seit dem 22. Dezember ist die „Andau“ für viele überraschend aber wieder geöffnet. Allerdings wurden die Zapfhähne erst gar nicht mehr angeschraubt, sondern stattdessen im Schankraum ein privates Corona-Schnelltestzentrum eingerichtet. Die Nachfrage rund um Weihnachten sei rege gewesen, sagen die Betreiber. Mit Blick auf Silvester rechnen sie abermals mit starkem Zulauf.
Drei Soloselbständige aus der ebenfalls gebeutelten Eventbranche und der Mainzer Arbeitsmediziner Mathias Umlauf haben den Laden bis auf weiteres übernommen, um ihrer Kundschaft im Vorübergehen und zum Preis von jeweils 39,90 Euro einen Sars-CoV-2-Antigen-Schnelltest des Marburger Herstellers Nanorepro AG anbieten zu können. Das Prozedere dauert, wenn man sich erst einmal unter www.schnelltest-rheinmain.de angemeldet und den verbindlich einzuhaltenden Termin bekommen hat, kaum mehr als zwei Minuten.